Rokoko
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Das Rokoko, auch Spätbarock genannt, ist eine Weiterentwicklung der europäischen kunstgeschichtlichen Epoche des
Barocks in den Jahren von etwa 1720 bis 1775. Charakteristisch in diesem Bau- und Dekorationsstil sind überbordende
Verzierungen wie an Bauten, Innenräumen, Möbeln, Geräten etc. und vor allem der Verzicht auf jegliche Symmetrie, die im
Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde. An die Stelle fester Formen treten leichte, zierliche, gewundene Linien
und häufig rankenförmige Umrandungen. Diese bewusste Abkehr von Symmetrie wurde später im Jugendstil wieder
aufgegriffen.
Umstritten ist, ob das Rokoko als eigene Kunstform gelten darf, da es aus dem Barock hervorgegangen ist. Viele
Kunsthistoriker verwenden daher den Begriff des Spätbarocks anstelle des Rokokos. Dieser Begriff wird allerdings synonym
auch für den Übergang des Barock zum Klassizismus gebraucht und bezeichnet hier die Abkehr vom Üppig-Schwülstigen hin
zu klaren Linien.
Mobiliar und Interieur  
Während im Früh- und Hochbarock bei den Möbeln trotz ihrer mannigfachen Gliederung und dominanten Ornamentik
vorwiegend kantig-strenge Grundformen vorherrschten, hob das Rokoko das statische Rahmenwerk und die lineare Strenge
auf und führte fast jedes Element in geschweifte und gebogene Formen über, zeigte sich überaus „verspielt“, entsagte sich
der Symmetrie und erschien als Epoche der ausgeschmückten, schwellenden und schmiegsamen Eleganz. Zentrales Motiv
des Rokoko ist auch hier die Rocaille, eine asymmetrische Muschel.
Um es den Frauen mit den großen Reifröcken zu ermöglichen sich hinzusetzen, mussten zwangsläufig die Armlehnen
zurücktreten. Die Sitzmöbel hatten fast immer geschweifte Füße. Die Möbelfüße zeigen häufig Schnitzereien oder
Metallapplikationen in Form von Pflanzen, Tierfüßen oder Muschelmotiven.
Eine Weiterentwicklung stellt der Konsoltisch dar, der nur noch zwei Füße benötigt, da er an der Wand befestigt ist. Eine
Neuentwicklung stellt die Chaiselongue dar, die einen Sessel mit seiner Fußbank zu einem Möbelstück verbindet.
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